Donnerstag, 24. Juli 2008

Wie Gott in mein Leben kam (2)

"Als Erwachsener liebte ich Gymnastik und Sport. Bei einem Lehrer, der einer niederen Kaste angehörte, lernte ich Fechten. Er war ein Harijan (Kastenloser). Als ich einige Tage zu ihm gegangen war, wurde ich darüber aufgeklärt, daß es sich für einen Brahmanen nicht zieme, Schüler eines Unberührbaren zu spielen. Ich dachte gründlich darüber nach. Einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl, der Gott, den wir in dem Bildnis im Gebetsraum meines Vaters verehrten, wohne im Herzen dieses Unberührbaren. Er war mein Guru. Ich ging sofort mit Blumen, Süßigkeiten und Kleidern zu ihm, bekränzte ihn, legte ihm die Blumen zu Füßen und warf mich vor ihm nieder. So kam Gott in mein Leben, um den Schleier der Kastenunterschiede zu lüften.

Wie äußerst wertvoll dieser Schritt war, konnte ich wenig später feststellen, denn ich war dabei, den medizinischen Beruf zu ergreifen und allen zu dienen; Kastenunterschiede hätten diesen Dienst zur Farce gemacht. Nachdem sich dieser Nebel durch das Licht Gottes geklärt hatte, war es leicht und natürlich für mich, allen zu dienen. Jede Art von Dienen zur Heilung und Linderung menschlichen Leids machte mir große Freude. Wenn es ein gutes Rezept gegen Malaria gab, hatte ich das Gefühl, die ganze Welt müsse es sofort erfahren. Ich wollte alles über Krankheitsvorbeugung, Gesundheitsförderung und Heilung von Krankheiten lernen und alle an diesem Wissen teilhaben lassen...."

Aus: Autobiographie von Swami Sivananda

Und hier gibt es weitere Bücher von Sivananda.

Erklärungen zu den verwendeten Sanskrit-Begriffen.

Quelle: www.yoga-vidya.de, Europas größtes Seminarhaus für Yoga, Ayurveda und Meditation.

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