Montag, 28. Juli 2008

Was das Leben mich gelehrt hat (3)

"...Religion kann man nicht durch bloßes Argumentieren oder Diskutieren lehren oder verstehen. Man kann niemanden allein durch Vorschriften oder feste Regeln religiös machen. Man braucht eine besondere Einstimmung auf sein weites Umfeld, die Fähigkeit, das Tiefste wie das Weiteste zu fühlen. Man braucht echte Zuneigung zur Schöpfung. Religion heißt Leben, nicht Reden oder Zeigen. Ich vertrete die Ansicht, daß man religiös sein kann, egal welchem Glauben man angehört und welchen Propheten man anbetet, unabhängig von Sprache, Land, Alter und Geschlecht, vorausgesetzt, man wendet jenen heiligen Begriff "Tapas" (Askese), der eigentlich jede Art von Selbstbeherrschung meint, im täglichen Leben an, soweit es im jeweiligen Umfeld und unter den eigenen Lebensbedingungen möglich ist.

Ich behaupte, daß wahre Religion die Religion des Herzens ist. Das Herz muß zuerst geläutert werden. Wahrheit, Liebe und Reinheit sind die Grundlage wirklicher Religion. Beherrschung der niederen Natur und des Geistes, Pflege von Tugenden, Dienst an der Menschheit, Wohlwollen, Kameradschaft und Freundschaft bilden die Grundlagen wahrer Religion. Die Grundsätze der Divine Life Society beinhalten diese Ideale. Und ich versuche, sie vor allem durch Beispiel zu lehren, was ich als gewichtiger erachte als alle Vorschriften...."

Aus: Autobiographie von Swami Sivananda

Und hier gibt es weitere Bücher von Sivananda.

Erklärungen zu den verwendeten Sanskrit-Begriffen.

Quelle: www.yoga-vidya.de, Europas größtes Seminarhaus für Yoga, Ayurveda und Meditation.

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