Donnerstag, 31. Juli 2008

Was das Leben mich gelehrt hat (6)

"Meinem Verständnis nach ist es die erste Pflicht des Menschen, geben zu lernen; wohltätig und in Fülle zu geben, mit Liebe und ohne irgendeine Belohnung zu erwarten, denn man verliert nichts, wenn man gibt -- man erhält es in anderer Hinsicht tausendfach zurück. Wohltätigkeit erschöpft sich nicht im Schenken materieller Güter; zur Nächstenliebe gehören auch Zuneigung, Gefühl, Verständnis und Wissen. Wohltätigkeit bedeutet Selbstaufopferung auf verschiedenen Ebenen des eigenen Seins. Nächstenliebe im höchsten Sinn ist für mich gleichwertig mit Jnana Yajna, dem Opfer, das aus dem Studium und Nachdenken über die Schriften besteht.

In ähnlicher Weise meine ich, daß Güte in Sein und Tun das Fundament des Lebens bilden. Mit Güte meine ich die Fähigkeit, mit anderen zu fühlen, sich in das Leben und die Gefühle anderer hineinzuversetzen und so handeln zu können, daß niemand verletzt wird. Güte ist ein Ausdruck von Frömmigkeit. Ich glaube, es ist nicht leicht, wirklich, im innersten Herzen, gut zu sein, obwohl es rein theoretisch leicht erscheinen mag. Es ist eines der schwierigsten Dinge auf Erden, wenn man mit sich selbst ganz ehrlich ist...."

Aus: Autobiographie von Swami Sivananda

Und hier gibt es weitere Bücher von Sivananda.

Erklärungen zu den verwendeten Sanskrit-Begriffen.

Quelle: www.yoga-vidya.de, Europas größtes Seminarhaus für Yoga, Ayurveda und Meditation.

Keine Kommentare: