Samstag, 26. Juli 2008

Was das Leben mimch gelehrt hat (1)

"Ich würde sagen, ich kam früh im Leben schlagartig zu dem Schluß, daß sich das Leben nicht in seinen äußeren Aktivitäten erschöpft, sondern daß etwas jenseits des menschlichen Auffassungsvermögens alles Sichtbare regeln und lenken müsse. Ich darf kühn sagen, daß ich begann, die Wirklichkeit hinter dem wahrzunehmen, was wir Leben auf der Erde nennen. Die Unruhe und fieberhafte Besorgnis, die dem gewöhnlichen Leben des Menschen anhaften, weisen auf ein höheres Ziel hin, das er früher oder später erreichen muß.

Wenn der Mensch in Selbstsucht, Gier, Haß und Lust verstrickt ist, vergißt er natürlich alles, was tiefer unter der Haut liegt. Materialismus und Skepsis herrschen vor. Er läßt sich von Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen und beginnt zu kämpfen und zu streiten; kurz, der Mensch wird unglücklich.

Der Arztberuf lieferte mir mehr als genug Beweise für die vielen Leiden dieser Welt. Da beglückte mich eine neue Vision und Sichtweise. Ich war zutiefst überzeugt, daß es einen Ort geben müsse - eine liebliche Wohnstatt voll ursprünglicher Herrlichkeit, Reinheit und göttlichen Glanzes - wo man sich auf ewig absoluter Sicherheit, vollkommenen Friedens und Glücks erfreuen kann. Daher zog ich mich in Übereinstimmung mit den Worten der Shrutis (die Veden; ind. Heilige Schrift) aus dem weltlichen Leben zurück - und fühlte, daß ich jetzt zur ganzen Welt gehörte..."

Aus: Autobiographie von Swami Sivananda

Und hier gibt es weitere Bücher von Sivananda.

Erklärungen zu den verwendeten Sanskrit-Begriffen.

Quelle: www.yoga-vidya.de, Europas größtes Seminarhaus für Yoga, Ayurveda und Meditation.

Keine Kommentare: