Mittwoch, 8. Oktober 2008

Die Erhabenheit einer stillen Gabe

Es gibt Menschen, die Wohltätigkeit üben und begierig darauf sind, ihre Namen mit ihren Photos in den Zeitungen veröffentlicht zu sehen. Dies ist eine tamasige Form der Barmherzigkeit. Dies ist überhaupt keine Barmherzigkeit. Barmherzigkeit, die für sich wirbt, hört auf Barmherzigkeit zu sein. Es ist nur Stolz und Protzerei.

Du darfst Deine Barmherzigkeit und Dein wohltätiges Wesen nicht anpreisen. Es darf in Deinem Herzen kein Jubel sein, wenn Menschen Dich wegen Deines wohltätigen Wesens preisen. Barmherzigkeit muß spontan und uneingeschränkt sein. Geben muß zur Gewohnheit werden. Du mußt äußerste Freude erfahren, wenn Du gibst. Du darfst nicht denken: “Ich habe eine sehr wohltätige Tat vollbracht. Ich werde Glückseligkeit im Himmel genießen. Ich werde im nächsten Leben als reicher Mensch wiedergeboren werden. Die gute Tat wird meine Sünde weg waschen. In meiner Stadt oder meinem Bezirk gibt es keinen so wohltätigen Menschen wie mich. Man weiß, daß ich ein sehr wohltätiger Mensch bin”. Protzerei ist niedrig und bedauerlich.

Übe Wohltätigkeit im Stillen. Mache sie nicht bekannt. Brüste Dich nicht. Was die rechte Hand tut, sollte die linke nicht wissen.

Es ist leicht, im Krieg zu kämpfen, aber es ist schwierig, ein Geschenk im Stillen zu machen, ohne Stolz und Eigenlob zu zeigen und ohne es anderen weiterzusagen.

Aus: Göttliche Erkenntnis


Und hier gibt es weitere Bücher von Sivananda.

Erklärungen zu den verwendeten Sanskrit-Begriffen.

Quelle: www.yoga-vidya.de, Europas größtes Seminarhaus für Yoga, Ayurveda und Meditation.

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