Samstag, 6. September 2008

Das Gebot der Stunde

Wenn der Mensch in Selbstsucht, Gier und Leidenschaft verstrickt ist, vergißt er Gott natürlich ganz. Er denkt ständig an seinen Körper, seine Familie und seine Kinder. Er kümmert sich nur um sein Essen, Trinken und um seine Bequemlichkeit. Er ertrinkt im Meer von Geburt und Tod (Samsara). Materialismus und Skeptizismus beherrschen ihn. Er läßt sich von Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen und fängt an zu streiten. Überall herrscht Ruhelosigkeit, Elend, panische Angst und Durcheinander. Die Welt scheint derzeit im Griff rein materialistischer Denk- und Handlungsweisen zu sein. Die Erfindung neuer Bomben ruft überall Schrecken hervor. Die Menschen haben den Glauben an die heiligen Schriften und die Lehren der Weisen und Heiligen verloren. Aufgrund falscher Erziehung und schlechter Einflüsse sind sie gottlos geworden.

Die umwälzenden Ereignisse seit Beginn des 20. Jahrhunderts verfehlten ihre Wirkungen auf alle spirituell gesinnten Menschen, Entsagte (Sannyasins), Heilige und Diener Gottes nicht. Die Schrecken der Weltkriege bewegten sie aufs äußerste. Die darauf folgenden verhängnisvollen Seuchen und der weltweite Niedergang rührten ihre mitleidvollen Herzen. Sie sahen, daß die Leiden der Menschheit größtenteils durch deren eigene Taten hervorgerufen worden waren. Das Gefühl verstärkte sich, es sei ein dringendes Gebot der Stunde, den Menschen ihre Irrtümer und Torheiten bewußt zu machen und sie dazu zu bringen, die eingeschlagene Richtung zu korrigieren, um ihr Leben voller Begeisterung für wertvollere Ziele einzusetzen....

Aus: Autobiographie von Swami Sivananda


Und hier gibt es weitere Bücher von Sivananda.

Erklärungen zu den verwendeten Sanskrit-Begriffen.

Quelle: www.yoga-vidya.de, Europas größtes Seminarhaus für Yoga, Ayurveda und Meditation.

Keine Kommentare: